TIPP 12: Übergänge fischen

Struktrurreiche Stelle an einem Fließgewässer - zum Glück noch unverstaut.
Struktrurreiche Stelle an einem Fließgewässer - zum Glück noch unverstaut.

"Reading the water" ist die Fähigkeit das Wasser zu lesen, wird im Laufe der Zeit entwickelt und man lernt immer wieder neues dazu.

Fischwasser lesen - die Übergänge fischen.

Wer Fische fangen will, angelt generell an den Übergängen!

Was genau sind "Übergänge" im Wasser? Hier ein paar Tipps. Ein Fischwasser immer in Einzelbereiche teilen und auf die "Übergänge" konzentrieren:

 

Schnelles Wasser trifft auf langsames Wasser. Strömungskanten in denen schnelleres Wasser auf langsameres Wasser trifft, sind in der Regel lohnenswert. Forellen können sich im langsameren Wasser gut halten, während das schnellere Wasser oft Nahrung bietet und die Oberfläche vor Raubfischen schützt, so dass einige der besten Standplätze für Forellen entstehen.

Seichtes Wasser trifft auf tiefes Wasser. Abbruchkanten, tiefe Gumpen, Steilwände, Tosbecken und dergleichen bieten den Forellen oft mehr "Struktur", als viele Angler ihnen zutrauen. Wenn flaches Wasser schnell in tiefes Wasser übergeht, unbedingt befischen. Vor allem in den Abendstunden rauben nicht nur Großforellen gerne im flachen Wasser! Ganz anders kann die Situation im Spätherbst sein, Fische meiden flaches Wasser wenn Kormorane unterwegs sind, ziehen sich dann oft - wenn möglich - in weiter unten liegende Staubereiche zurück. 

Stellen an denen die Strömungsgeschwindigkeit durch Strukturen unterbrochen wird. Es ist kein Geheimnis, dass jedes Hindernis, das die Strömung unterbricht, das Potenzial für einen guten Fischunterstand hat. Felsen, Baumstümpfe, Wurzelgeflechte, Stellen neben Schotterinseln, ... bieten den Forellen einen bequemen Halt, während sie darauf warten, dass der nächste Happen vorbeitreibt. 

Dunkles Wasser trifft auf helles Wasser. Niemals einen Farbwechsel im Wasser unterschätzen. An einem sonnigen Tag lässt sich ein schneller Übergang von flachem zu tiefem Wasser oft als deutlicher Farbwechsel von braunem zu grünem Wasser erkennen. Farbveränderungen können ein Hinweis auf fischreiches Wasser sein und deuten meist auf drastische Tiefenänderungen oder Unterwasserstrukturen hin. Wo helles, sonnenbeschienenes Wasser auf dunkleres, schattiges Wasser trifft, kann ebenfalls Potenzial vorhanden sein. Bachforellen gucksen nicht gern direkt in die Sonne und fühlen sich in schattigen Gewässerabschnitten oft sicherer. Solche Stellen unbedingt befischen! Bei Regenbogenforellen ist dieses Verhalten nicht so ausgeprägt, nach meinen Beobachtungen.

 

Trockenfliegenpuristen lesen jetzt nicht mehr weiter, aber tiefes Wasser effektiv befischen bedeutet oft Fischen mit beschwerten Nymphen oder Streamern. Denn nicht immer sind die Fische oberflächenaktiv, sosehr wir uns das oft wünschen würden.